Freitag, 23. September 2011

Eiertanz

Ob der ältere Herr im weißen Schlafanzug nach Deutschland reist und eine Rede vor dem Bundestag hält; ob Palästina nun als UN-Staat anerkannt wird oder nicht; oder ob dämliche Rabattsuggestionen einen beim Sonnabendeinkauf hinters Licht führen sollen.
- Eiertänze erleben wir jeden Tag.

Bleiben wir beim ersten Beispiel.
In Berlin, dem ersten Ziel "Seiner Heiligkeit", war der Besuch Grund genug, die Stadt mal wieder Kopfstehen zu lassen.
Die Polizei (in Mecklenburg-Vorpommern liebevoll „Förster“ genannt) stand an allen großen Straßenkreuzungen und Bahnhöfen. Bewaffnet und eingehüllt in bunte Warnwesten, guckte sie, ob der gemeine Bürger nicht irgendwie verdächtig zurück guckte.
Hubschrauber knatterten über die Hausdächer und fotografierten das Geschehen.
Die Bahn stellte sogar zwei Sonderzüge bereit, um süddeutsche Fans heranzukarren, die mit weiß-gelben "Papstbesuch 2011..."-Schals und
"Ich bin Christ"-T-Shirts für Verwirrung im Berliner Stadtbild sorgten.
Mir gelang es unfreiwillig, immer mittendrin zu sein.
Nur das Stabsmusikkorps der Bundeswehr (dudelt Deutschlands Feinde zu Tode) hatte alles schnell hinter sich.
Kurz nach Ende des Blaskonzerts im Schloss Bellevue, wurde es wieder in der Kaserne geparkt.
- Bis zum nächsten Einsatz.

Aber es ging auch anders. So hielten sich z. B. ein paar Politiker von der Rede vor dem Bundestag fern, und "Wutbürger" demonstrierten auf dem Potsdamer Platz gegen den Papst.
- Übertrieben, sagen die Anderen.
Ich denke, das sollte jeder selbst entscheiden. Schließlich kann der alte Herr im Schlafanzug ja auch nichts mit dem Gay-Punkt anfangen.
- Darf er ja auch gar nicht.

Wieder andere Menschen hingegen holen lieber nach der Arbeit ihr Abitur nach. An einem "Kolleg" zum Beispiel (hat nichts mit Kellogg’s zutun).
So manch einer bezeichnet das auch als Eiertanz.
Aber vielmehr kann man darin eine Gelegenheit sehen, seine Möglichkeiten zu erweitern oder gar Dinge besser zu machen, die einen erst zu dieser Entscheidung bewegt haben.

Beim Thema "Besser machen" fallen mir auch die Palästinenser ein, für die es nicht so gut aussieht.
Inzwischen ist sogar bekannt geworden, dass der einst hoffnungsbeladene US-Präsident einen palästinensischen Staat verhindern wird, sollte er heute bei den Vereinten Nationen beantragt werden.
Stattdessen soll weiterhin so erfolgreich wie bisher "Verhandelt" werden.
Ich frage mich, was Ihn das eigentlich angeht?

Wenn Sie jetzt noch nicht demotiviert sind, können Sie sich ja noch folgendes Bild anschauen und überlegen, wie viel Sie als Kunde sparen würden.


Mir ist das inzwischen zu blöd geworden.
Ich habe vor kurzem gehört, dass ein Gefühlstagebuch der eigenen Motivation auf die Sprünge helfen soll.
- Wenn das mal kein Wut-Tagebuch wird...