Montag, 13. Dezember 2010

Prohibition auf Bestellung

Viele Menschen schätzen und genießen den Alkohol in seiner vollen Artenvielfalt. Nur zu gern wird er gebraucht, um ein wenig Stimmung in die nächste Weihnachtsfeier zu bringen oder aber auch, um im Urlaub mal wieder den "faulen" Hotelklempner zu beschäftigen.
Zählen Sie zu den Menschen, die es leid sind sich mit Predigten über die Folgen des Alkoholkonsums den Mund fusselig zu reden, ohne dass jemand auf Sie hört? Dann
werden Sie endlich aktiv und packen das Problem dort an, wo es dem gemeinen Trinker wirklich weh tut.
Beginnen Sie doch damit, den Weltvorrat an Alkohol zu dezimieren. Das müssen Sie nicht einmal selbst tun. Dafür gibt es schließlich den Online-Versandhandel. Hier können Sie nach belieben Alkohol (auch in größeren Stückzahlen) ordern und vernichten lassen, ohne dass dies auffällt. Zum Beispiel bei der Drogerie mit den Pferdemenschen und seinem Lieferdienst. Versand und Vernichtung übernimmt man dort gleich mit:


...Natürlich wurde an alles gedacht und damit Ihr Zuhause trocken bleibt, schickt man das Paket noch ein paar Tage hin und her. - Zum ausdünsten. Wenn Sie es dann samt erfolgreich vernichtetem Inhalt erhalten, füllen Sie einfach den beigelegten Rücksendeschein aus und schicken es zurück.
Während die Zentauren dann Ihre Kontonummer für die Rückerstattung suchen, bestellen vernichten Sie auch schon die nächste Flasche...

Montag, 1. November 2010

Ein Besuch im Bürgeramt

Wer in Deutschland einen Reisepass beantragen will, um dieses schöne Land endlich ein paar Tage hinter sich zu lassen, erhält seit 2005 nur noch einen so genannten „ePass“. „e“ steht für elektronisch, was bedeutet, dass der Pass einen Mikrochip enthält, der mithilfe eines Computers ausgelesen werden kann. Auf diesem Chip sind alle im Ausweis abgedruckten Daten noch einmal digital „verewigt“.
Neu ist auch, dass man auf dem Ausweis-Foto nach vorgegebenen Kriterien in die Kamera glotzen muss. Nicht lächeln, den Kopf nicht schief halten, und so weiter. Eben nicht das, was früher Spaß bereitet hatte.
Das Ergebnis mutet meist etwas debil an.

Sie fragen sich, warum das alles?
Nun, Begründet wird es damit, dass im Jahr 2004 unsere Freunde in den USA mit dem Wegfall der Visa-Freiheit gedroht haben, sollten nicht umgehend elektronisch auswertbare Reisepässe eingeführt werden.
Und da Microsoft-Produkte noch nie wirklich ausgereift waren, muss man eben so komisch in die Kamera gucken, dass der derzeitige Entwicklungsstand eine Erkennung möglich macht.

Allerdings hapert es hier und da an der Sicherheit dieser Mikrochips.
Umgehungen der Sicherheitsfunktionen wurden schon mehrfach demonstriert. Beunruhigend ist, dass der Reisepass dazu lediglich herumliegen muss, was ja eine seiner wesentlichen Eigenschaften ist. Der „Angreifer“ kann dem Chip dann mit etwas Wissen über sein „Opfer“ und einem simplen Computerprogramm alle Daten entlocken: „Ganz schön schlau, die Hacker, nich?“, würde wohl Peter Lustig sagen.

Nicht so lustig ist es, wenn man heutzutage einen zuständigen Beamten in einem „Bürgeramt“ auf die Auslesbarkeit der Chips anspricht.
Dann kann die Antwort schon mal lauten:
Wissen Sie, dass mir das scheißegal ist? Überall wo Sie hinfahren, werden diese Daten über Sie erhoben. Was weiß ich, in den USA, da nimmt man immer Ihre Fingerabdrücke und Fotos werden gemacht […] Wenn ich ein ruhiges Gewissen habe, warum soll ich mir dann Sorgen machen?“.
Eine höchst fragwürdige Moral, nicht wahr?